Cello Konzert „Leben“

Das Konzert für Violoncello und mittelgroßes Symphonieorchester, welches sich mit den Lebensphasen, den Höhen und Tiefen, den lauten und leisen Momenten im Leben beschäftig, ist meine aktuelle Komposition im Bereich Klassik. Die knapp 30-minutige Kompositon spannt einen Lebensbogen vom zarten “Erwachen“ im ersten Satz, über das pulsierende „On the Run“ im 5/4 Takt (zweiter Satz), zur ländlichen „Auszeit“ im dritten Satz bis hin zum Finale im vierten Satz.

Die Idee etwas für Violoncello zu schreiben, hatte ich schon vor langer Zeit, habe es aber nie „zu Papier“ gebracht. Ein plötzliches Ereignis, das mir aufgezeigt hat, wie schnell das Leben auf der Kippe stehen kann, hat mich letztendlich motiviert, das Projekt „Cello Konzert“ anzugehen. Der Titel meines Konzertes für Violoncello und mittelgroßes Symphonieorchester ist daher auch „Leben“ und beschäftigt sich mit den Lebensphasen, den Höhen und Tiefen, den lauten und leisen Momenten im Leben. Deshalb auch der Wechsel zwischen Dur- (4. Stufe) und Moll- (3. Stufe) Akkorden, die nur einen Halbton auseinanderliegen, was zur Basis meiner Komposition geworden ist. Auch die verschiedenen Tempi sollen das zum Ausdruck bringen.

Im 1. Satz „Erwachen“ in Des-Dur soll die Entstehung des Lebens und die Aufbruchsstimmung ausgedrückt werden. Feine Klänge am Anfang, gefolgt von einer frischen, leichten, unschuldigen Melodie, die sich zu einem Kanon verweben.

Der 2. Satz „On the Run“, als 5/4 Takt im zügigen Tempo gespielt, ist in D-Dur und thematisiert die Hektik, das Schnelllebige der heutigen oft (zu) stressigen Zeit. Dieser Stress kann bis zu einem gewissen Grad positiv sein, daher Dur am Anfang, kann aber schnell ins Negative umschlagen, was durch die Ballung in der Mitte des Stückes und der Wechsel zu Moll, sowie der Taktänderung von 5/4 zum 7/4 Takt zum Ausdruck gebracht wird.

Beim 3. Satz „Auszeit“, auch in D-Dur, stelle ich mir eine ländliche Umgebung vor, in der man z.B. Urlaub macht. Aber auch hier ist nicht alles „eitel Sonnenschein“, ein heftiges Gewitter zieht auf und trübt die Stimmung, doch zum Schluss klart es wieder auf und alles wird gut.

Der 4. Satz „Leben“ beginnt mit (fast zufällig) zusammengestellten Themen aus den drei voran gegangenen Sätzen, um die Vielfalt des Lebens und die Lebensfreude auszudrücken. Die Gegensätze: Höhen und Tiefen, laut und leise, schnell und langsam (verschiedene Tempi) werden durch Dur/Moll und die Überlagerung der Tempi 4/4 und 5/4 herausgearbeitet. Kräftige Bläser markieren Meilensteine im Leben, dazwischen Lebendigkeit oder auch mal Trübsal. Dur/Moll geht in Dur/Dur auf um dann wieder in Dur/Moll zu enden – nein, nicht enden, sondern um am Ende sanft zu entschwinden – wie wir das alle einmal tun werden.

Musik